Bei den Gründern von SuitePad werden mit Blick auf ihr zehnjähriges Unternehmensjubiläum viele Erinnerungen wach. Ein Rückblick und ein Ausblick.
Moritz von Petersdorff-Campen und Tilmann Volk haben SuitePad 2012 gegründet. Heute, zehn Jahre später, blicken sie auf ihre Anfänge, steinige Wege und stetiges Wachstum zurück. Und sie richten ihren Blick nach vorne — auf den großen Umbruch und die Hotellerie der Zukunft.
Es war einmal … in einer Arztpraxis
Wo fängt man an, wenn man zehn Jahre und zahlreiche Anekdoten Revue passieren lassen soll? Am besten ganz am Anfang. Und so erinnern sich Moritz und Tilmann an ihre gemeinsamen Studientage, die sie in der Nähe von Koblenz verbracht haben. Dort haben sie an der WHU BWL studiert und waren darüber hinaus zwei Jahre lang Mitbewohner.
„Moritz wohnte im Wartezimmer und mein Zimmer war Behandlungsraum Drei”, besinnt sich Tilmann und schiebt schnell hinterher, dass sich ihre WG in einer ehemaligen Arztpraxis befand.
Berliner Luft
Nach vollendetem Studium zog es beide — zunächst unabhängig voneinander — von der kleinen Stadt am Rhein in die große Stadt an der Spree. Sie schnupperten in unterschiedlichen Bereichen Berliner Start-up Luft, fanden sich beim Feierabendbier wieder und fassten den Entschluss, gemeinsam gründen zu wollen.
„Nach unserer eigentlichen Arbeit haben wir bis spät in die Nacht hinein verschiedene Ideen hin- und hergeworfen, Trends recherchiert und Branchen analysiert“, erinnert sich Moritz. „Eine Reihe dieser Ideen waren richtig … bescheiden“, wirft Tilmann lachend ein.
Eine aber blieb hängen!
Mut zur Lücke
Sie hatten eine Lücke in der bereits damals schnell fortschreitenden Digitalisierung identifiziert.
„Schon vor zehn Jahren haben wir unser Hotelzimmer digital gebucht, sei es über die Hotelwebseite oder über OTAs wie Booking.com“, führt Moritz aus. „Und wir haben nach der Reise digital Feedback gegeben, etwa über TripAdvisor.“
Was aber hat die beiden während des Aufenthalts im Hotel erwartet? Gästemappe, Telefon, Fernbedienung, SPA-Broschüre und die Bibel. „Genau die Dinge, die vor 20, 30, 40 Jahren auch schon im Hotelzimmer lagen“, ergänzt er.
Für beide war es sofort logisch, dass sich über die nächsten Jahre auch die Phase während des Aufenthalts — und damit vor allem das Hotelzimmer digitalisieren wird. „Auch wenn uns die einen oder anderen Hoteliers für verrückt erklärten“, erinnert sich Tilmann.
Mit und ohne Aufzug
SuitePad war geboren und das erste Büro direkt unter dem Weekend Club am Alexanderplatz bezogen. Wenn dort am Wochenende in der 15. Etage gefeiert wurde, tropfte es am Montag durch die Decke. „Bis heute hoffe ich, dass das bloß Kondenswasser war“, lacht Tilmann. „Dafür sind wir immer mit den Türstehern Aufzug gefahren.“ Kein schlechtes Networking in Berlin!
„Den Aufzug hätten wir in der Christinenstraße gut gebrauchen können“, merkt Moritz an. Das nächste Büro im Prenzlauer Berg lag zwar nur im vierten Stock. Jetzt ging es aber so langsam mit den Tabletlieferungen los.
„Wir haben unser Team im kompletten Treppenhaus verteilt, um die Geräte möglichst effizient ins Büro zu bringen und dort zu installieren. Nur um dann zu merken, dass unser W-lan nicht ausreichte, um alle parallel zu bespielen“, erinnert er sich.
Also: Kommando zurück, alle Tablets wieder nach unten bringen und das deutlich bessere W-lan des benachbarten Kunstateliers für die erste SuitePad-Installation borgen.
Exklusiv für die Hotellerie
Diese Installation wurde von Moritz und Tilmann höchstpersönlich mit dem Zug nach Österreich ins Falkensteiner Hotel in Schladming geliefert. Und seitdem hat sich nicht nur die Logistikabteilung von SuitePad enorm weiterentwickelt.
Auch produktseitig hat sich viel getan.
Die ersten Tablets waren Standard-Endverbrauchergeräte von Samsung. „Uns wurde aber schnell klar, dass wir eigene Hardware entwickeln müssen, sollten wir das mit SuitePad ernst meinen“, sagt Tilmann.
„Wir wollten Hardware die keine Kamera hat, weil die nicht ins Hotelzimmer gehört. Hardware, die nicht nur die Gästemappe digitalisiert, sondern auch Fernbedienung und Telefon ersetzen kann.“
Ein steiniges Unterfangen, das aber ultimativ genau der richtige Weg war.
„Unsere SuitePads sind heute der Grund, warum die meisten Hotels nicht auf die Idee kommen, iPads auf ihre Zimmer zu stellen. Für den Use-Case Hotellerie wäre das ein schlechteres Produkt zu einem teureren Preis“, erklärt Moritz.
Das ist der Produktentwicklung der letzten zehn Jahre zu verdanken. Und Mitarbeitern wie unserem Entwickler Paul, der von Beginn an dabei ist.
Die Zeit der Early Adopter ist vorbei
Generell hat sich aufseiten der Hotellerie in den vergangenen zehn Jahren enorm viel verändert. Allein die letzten drei Pandemiejahre haben noch einmal alles auf den Kopf gestellt.
„Im Vergleich zu 2012 hat heute jeder Hotelier zumindest schon mal von dem Konzept eines In-Room Tablets gehört“, sagt Moritz. „Damals war das für den einen oder anderen noch unvorstellbar.“
Einstimmig merken aber beide an, dass sie das große Glück hatten, gleich zu Beginn an einige innovative Vorreiter der Branche geraten zu sein, die mutig waren, Neues auszuprobieren. Inzwischen ist die Phase der Innovators und Early Adopter vorbei.
„Wir haben den Drang zur Digitalisierung in den letzten 10 Jahren immer ein Stückchen mehr gespürt. Besonders seit letztem Jahr ist er deutlich stärker ausgeprägt als in all den Jahren davor“, betont Moritz.
Das liegt einerseits an der Gästenachfrage und andererseits an erhöhter Notwendigkeit zu Digitalisieren, zum Beispiel bedingt durch akuten Personalmangel. Diese Entwicklung lässt beide optimistisch in die Zukunft blicken.
Auf die nächsten Zehn
„Wir glauben ganz stark, dass wir in den nächsten zehn Jahren den Shift zu Digital-First auch während des Aufenthalts sehen werden“, sagt Moritz. „Die Phase in der wir gerade sind, ist sehr spannend, weil jetzt der große Umbruch kommt.”
SuitePad steht bereit, Hotels auf dieser Reise zu begleiten. „Ein Großteil des Marktes merkt: Wir müssen digitalisieren, wir müssen innovativer werden — und dafür sind wir gut positioniert“, fasst Tilmann zusammen.
Eine gute digitale Lösung macht kommunikativ sicherlich nicht alles so gut wie mancher Mitarbeiter. Was sie aber besser kann, ist in viel größeren Maßstäben auch individuell zu kommunizieren.
„Ich glaube, in den nächsten Jahren werden wir dahin kommen, dass Hotels unterschiedliche Gäste unterschiedlich ansprechen wollen. Bei dieser Personalisierung werden digitale Lösungen helfen und da kann man auch von SuitePad noch einiges erwarten“, schließt Moritz.
Die Feste Feiern Wie sie fallen
Das hat sich das versammelte SuitePad Team auf dem diesjährigen SuiteCamp nicht zweimal sagen lassen. Die „Workation“ im Grünen fand Anfang September 2022 auf Gut Gremmelin in Mecklenburg-Vorpommern statt.
Wer beim nächsten SuiteCamp dabei sein möchte, sollte unbedingt einen Blick auf die ausgeschriebenen Stellen werfen.
Copyright: SuitePad
Veröffentlicht am 29. September 2022